Blockade, was ist das


Was ist eine Blockade und wie entsteht diese

Eine Blockade „blockiert ein Gelenk“. Das heisst die Beweglichkeit des Gelenkes ist eingeschränkt. Vereinfacht kann man sich diese so vorstellen, dass die Muskulatur auf der einen Seite verkrampft ist und auf der anderen Seite überdehnt. Das Gelenk (z.B. der Wirbel) ist dabei nicht “raus gesprungen“.

Die Blockade war zum Zeitpunkt der Entstehung IMMER ein Schutzmechanismus des Körpers. Deutlich sichtbar ist das zum Beispiel bei Beinahunfällen auf Glatteis. Bestimmte Muskeln verkrampfen schnell und stark, um schlimmeres zu vermeiden. Oder eine Blockade entsteht schleichend. Beispielsweise verkrampft das Pferd das Kiefergelenk immer wieder, um eine unruhige Hand auszugleichen. Weitere Ursachen von Blockaden können neben Unfällen (Stolpern, Stürzen, Festliegen, am Türrahmen hängen bleiben, Hängervollbremsung) und (einseitiger) Belastung des Körpers (Sitzprobleme des Reiters, „schlechte“ Voltis) auch schlechtes Equipment (unpassende Sättel, zu enge Stirnriemen), die natürliche Schiefe (Fliehkraft), Bewegungsmangel oder Krankheiten (Lahmheiten, Koliken, Zahnarzt-Besuch, Schlund-Sonde) sein.

Blockaden können unter bestimmten Umständen auch wieder von alleine verschwinden. Beispielweise kann das Pferd sich beim wälzen wieder lösen, bei ausgedehnten langsamen Spaziergängen auf der Weide oder unter guten Reitern, die diese gymnastizieren. Problematisch wird es erst, wenn die Blockaden bleiben.

Blockaden können sich in der Regel nicht wieder von alleine lösen, wenn die Ursache nicht abgestellt werden konnte. Begünstigt wird dies von weiteren Faktoren wie Stress oder zusätzlichen Krankheiten. Vor allem ist jedoch zu erwähnen, dass ohne die entsprechende Muskulatur und deren gezielter Aufbau, das Gelenk immer für Blockaden anfällig bleiben wird.

Foto: privat
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Was sind die Folgen von Blockaden

Eine Blockade begünstigt die nächste, beziehungsweise führt direkt zur nächsten. Ist das Kiefergelenk blockiert, blockiert das Genick und damit immer auch das Kreuzbein. Ein Untertreten, Durchspringen und Tragen der Hinterhand ist schlechter oder gar nicht mehr möglich. Die Vorhand muss vermehrt Gewicht abfangen. Die Thoraxapperatur verkrampft, Muskeln am Halsansatz und im Schulterbereich verspannen sich. Die Gelenke der Vorhand müssen mehr Stöße ertragen, weil der Federmechanismus nicht mehr richtig arbeiten kann. Dies führt zu erhöhtem Verschleiß der Gelenke.

Gelenke beispielsweise in der Wirbelsäule und deren Bandscheibe haben keine Blutversorgung. Die Nährstoffversorgung und der Abtransport erfolgt indirekt durch die Bewegung der Wirbel. Dieser Mechanismus funktioniert nur, wenn die Gelenke ausreichend bewegt werden.

Zwischen den Wirbeln der Wirbelsäulen treten Nerven aus dem Rückenmark aus. Sie sorgen für den Informationsaustausch zwischen Gehirn und Organen oder Muskeln. Eine Beeinträchtigung der Beweglichkeit eines Zwischenwirbelgelenks kann daher auf einen solchen Nerv einen Druck ausüben. Darunter kann die Funktionsfähigkeit der jeweiligen Organe leiden. Auch Muskeln können unter der gestörten Funktion der Nerven leiden und mit Verspannungen, Schmerzen oder Muskelschwund reagieren.

Außerdem kann sich neben akuten Schmerzen auch ein Abschalten des Körperempfindens einstellen (vermehrtes stolpern, am Boxenrahmen hängen bleiben).Blockaden im Schädelbereich können sich als Kopfschmerzen äußern. Pferde zeigen diese unter anderem mit Kopfschlagen (Headshaking) oder Kopfscheu. Auswirkungen können sich aber auch als Rückenschmerzen manifestieren oder sich in Folge der gestörten Versorgung mit Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit negativ auf die Arbeit diverser Organe auswirken.